Milan ist 7 Monate und 6 Tage alt
"Babys brauchen Brei", so lautet die Überschrift des
gespannt erwarteten Artikels zum Thema Fingerfood. Und der ist ziemlich enttäuschend. Ich frage mich, für wen dieser Artikel geschrieben wurde. Vermutlich für die Menschen, die gar nicht mehr selber denken und nur das machen, was irgendwo steht. Die Expertin (ach, lustig auch: sowohl in der Vorschau, als auch im Bericht selbst ist immer von "den Experten" die Rede - Plural - und tatsächlich ist es dann doch nur eine Dame, interessant...) - Frau Dr. Ute Alexy - kritisiert am Babyled Weaning vor allem eins: Die Kinder bekämen zu wenig Eisen. Ja ja, die ewige Eisenpanik. Und eben allgemein: die Gefahr der Mangelernährung, eben, dass die Kinder nicht genügend Energie und Nährstoffe bekommen. Weiterhin heißt es im Artikel, dass, wer sein Kind mit Fingerfood/Familienessen an Beikost gewöhnen möchte, auch seine eigenen Essgewohnheiten überdenken muss - denn Pizza und Fertiggerichte seien ja ungeeignet. Ich finde es ja immer wieder schade, dass ich hier keine Smilies reinsetzen kann. Beim Lesen habe ich echt manchmal blöd geguckt und nur noch den Kopf geschüttelt. Ich bin sicherlich kein Gesundheits-Moralapostel, aber so viel Verstand hat doch jeder, dass er (egal, wie das Kind gefüttert wird/isst) zumindest ansatzweise auf gesundes Essen achtet und darauf, ob sich das eigene Kind gut entwickelt (noch eine Mahnung des Berichts), oder habe ich da wieder zu viel Vertrauen in die Menschheit?
Nun ja, ich hatte mir jedenfalls mehr erwartet, als die Feststellung, dass es noch keine Studien zum BLW gebe
(sagt man nicht immer: "Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast!"?) und dass Eltern somit mit Brei auf der sicheren Seite seien (was mir gerade in den Sinn kommt: es gibt sie doch, die Babys, die erst spät essen - auch Brei! - also erst mit 8 oder 9 Monaten, manche sogar noch später, was ist denn mit denen? Ob Dr. Alexy dann empfiehlt, diese Kindern ab dem 6./7. Lebensmonat mit Brei zwang zu ernähren? ;-) Von der Frage, ob es wirklich Fleisch braucht, um den Eisenhaushalt im Griff zu behalten, mal ganz abgesehen,
wie machen das nur die Vegetarier, die müssen ja im Halbschlaf wie Zombies durchs Leben torkeln, weil sie kein gutes "Fleisch-Eisen" bekommen). Aber gut, nicht aufregen, nur wundern, im Endeffekt macht es doch jeder so, wie es für ihn am besten ist. Und da Milan nun mal keinen Brei will (übrigens isst er inzwischen Obstmus und Joghurt ziemlich begeistert auch vom Löffel, das gibts dann als Nachtisch oder Zwischensnack), bleiben wir beim selber essen - gesund und fit ist er ja. :-)
Um diesen Block abzuschließen, sei vielleicht noch auf das
Gewünschteste Wunschkind hingewiesen; der Artikel ist nämlich gut recherchiert und wirklich lesenswert - und auch das leidige Eisenthema wird angesprochen.
Und damit kommen wir wieder zum eigentlichen Thema des Blogs: das selbstessende Babymonster. Die letzte Woche war sehr ereignisreich, daher kam Milanmampft etwas zu kurz.
Es klappt inzwischen immer besser, an guten Tagen isst Milan zum Frühstück fast eine ganze Scheibe Toast oder Brot, also so richtig, mit runterschlucken. Auch motorisch hat er sich entwickelt und macht nun, wenn er ein kleineres Stück Essen in der Hand hat, die Faust am Mund auf, um es reinzuschieben. Gehustet und gewürgt wird zwar immer noch ab und an, aber tragisch ist das nicht. Wenn es zu heikel aussieht, fischen der Milanpapa und ich das Stück aus Milans Mund und der Sohnemann schiebt gleich das nächste rein.
Mit dem Doidy-Cup kommt er auch schon besser klar, ist aber immer noch sehr übermütig und schüttet sich meistens das Wasser komplett übers Ärmellätzchen, wenn man den Becher nicht festhält.
Er probiert inzwischen auch fast alles. Hier mal ein Stück Käse, ein bisschen Leberwurst aufs Brot, ein Löffel Pfirsich-Joghurt vom Papa... Zwischendurch gibts Obst; Äpfel, Bananen, Nektarinen, eben alles, was gerade da ist.